Kulinarik wie aus einer anderen Welt

Kulinarik wie aus einer anderen Welt – und Teil des täglichen Lebens

Einen Sommer oder Frühling in Apulien zu verbringen, heißt nicht nur gut zu essen – es heißt, anders zu essen. Nicht schnell, nicht nebenbei, nicht aus Verpackungen. Sondern bewusst, saisonal, verbunden mit der Region. Die Küche Apuliens ist tief verwurzelt im bäuerlichen Erbe, einfach und gleichzeitig reich an Geschmack. Gemüse wird hier nicht als Beilage gedacht, sondern als Hauptakteur. Fisch kommt direkt vom Hafen, das Brot aus dem Holzofen – und die Pasta wird häufig noch von Hand gerollt.

Wer länger bleibt, wird schnell Teil dieser Welt: Man kennt bald die besten Bauernmärkte, die alten Frauen, die Orecchiette mit flinken Fingern formen, die Käserei mit dem cremigsten Ricotta. Die Lebensmittel hier haben ein anderes Aroma – intensiver, echter, weniger angepasst. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Das Essen ist Teil der Kultur, nicht bloß Nahrungsaufnahme.

Wer drei bis vier Monate hier lebt, beginnt mitzukochen, mitzufeiern, mitzudenken. Man isst draußen, unter Feigenbäumen oder in der Outdoor-Küche mit Nachbarn. Kochen wird zur Sprache – und zur Verbindung mit Land und Leuten. Und spätestens dann wird klar: Apulien schmeckt anders, weil das Leben hier anders schmeckt.